Rückblende gegen das Vergessen e. V. Volkmarsen

Kurzbeschreibung Der Verein wurde 1995 gegründet. Dem Verein gehören (Stand Dezember 2024) 152 Mitglieder aus verschiedenen Orten in Nordhessen und Ostwestfalen an.
Träger /
Initiative
Rückblende Gegen das Vergessen e.V., Volkmarsen mit Geschichtswerkstatt und Dauerausstellung zu jüdischem Leben in der Region.

Information

Ziele
Der Verein tritt ein für Toleranz und Achtung der Menschenwürde, gegen Gewalt, Rassenhass und Ausgrenzung von Minderheiten. Wir wollen Wissen vermitteln, zum Nach-Denken anregen und durch die Vermittlung historischen Wissens die persönliche Urteilsfähigkeit stärken. Mit unserer Geschichtswerkstatt möchten wir erreichen, dass es keine „weißen Flecken“ mehr in der regionalen Geschichtsschreibung gibt und dass ein Verdrängen, Vergessen, Verfälschen und Verleugnen wesentlicher Teile unserer Geschichte nicht mehr möglich ist.

Beschreibung
Schwerpunkte der Vereinsarbeit
• Erforschung und Dokumentation der Geschichte deutsch-jüdischer Familien und der Ereignisse während der NS-Herrschaft
• Auffindung und Bewahrung der Zeugnisse deutsch-jüdischer Kultur in der Region (ehem. Landkreise Wolfhagen u. Waldeck)
• Aufzeichnung, Aufarbeitung und Veröffentlichung von Lebenserinnerungen der Zeitzeugen
• Öffentlichkeitsarbeit zur Information über die NS-Zeit und die Schicksale jüdischer Bürger
• Enge Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Gruppen und Institutionen
• Aufbau und Pflege von Kontakten mit den emigrierten Familien

Angebot
Geschichtswerkstatt und Dauerausstellung: Informations- und Dokumentationszentrum zur deutsch-jüdischen Lokal- und Regionalgeschichte

Die Dauerausstellung „deutsch-jüdisches Leben in unserer Region im Lauf der Jahrhunderte“ ist nach mehreren Zwischenstationen seit 2018 im Gustav-Hüneberg-Haus im Steinweg 24 in Volkmarsen untergebracht. Die Ausstellung vermittelt umfangreiches Wissen über die früher in vielen Städten und Dörfern der Region ansässigen jüdischen Einwohner. Im Jahr 2013 wurde im jahrhundertealten Gewölbekeller eine Schachtmikwe (jüdisches Ritualbad) freigelegt. Diese Mikwe wurde Ende des 15. Jahrhundert gebaut und ist derzeit die zweitälteste in Hessen freigelegte Mikwe. Das Gustav-Hüneberg-Haus konnte nach Freilegung der Mikwe durch den Verein erworben werden.

Zahlreiche Exponate, Dokumente, Fotos, Zeitungsberichte und Ausschnitte aus Briefen schildern das Zusammenleben mit den nichtjüdischen Nachbarn. Persönliche Kurzberichte aus den Lebenserinnerungen jüdischer Zeitzeugen sowie verschiedene Video-Aufzeichnungen bieten eindrucksvolle Einblicke in die Lebenswege jüdischer Menschen aus der Region.

Dokumente, Zeitzeugenberichte und aussagekräftige Installationen geben Aufschluss über die Zeiten der Verfolgung, der Deportationen und der Massenmorde in den Vernichtungslagern.

Die Ausstellung berichtet auch über die langjährige Arbeit des „Brückenbauens“ und die Besuche zahlreicher Gäste aus dem In- und Ausland.

Der Verein führt nach Vereinbarung Stadtrundgänge sowie Führungen mit dem Schwerpunkt auf den Spuren jüdischen Lebens in der Stadt, Workshops und Veranstaltungen mit verschiedenen Themenschwerpunkten durch.

Öffnungszeiten der Ausstellung: jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 – 17 Uhr. In der Regel wird bei einer monatlichen Öffnung auch ein besonderer Programmpunkt, wie Lesungen, Konzerte, Sonderausstellungen angeboten. Ein Buchcafé lädt bei Kaffee und Kuchen zum Verweilen ein. Bei entsprechender Witterung wird auch der Gartenbereich in die Angebote eingebunden. Weitere Besuchstermine - insbesondere auch für Schulklassen, Vereine und sonstige Gruppen - können jederzeit vereinbart werden.
Standort Gustav-Hüneberg-Haus, Steinweg 24, 34471 Volkmarsen
Internet eigene Website: www.rueckblende-volkmarsen.de
AnsprechpartnerDr. Wolfgang Werner (Vorsitzender) Arno Walprecht und Theo Brömmelhaus (stellv. Vorsitzende), Renate Walprecht (Schriftführerin), Manfred Flore (Kassierer), Karl Nitzge
Alle erreichbar über: mailto:post@rueckblende-volkmarsen.de